9.5.3 Big Data
Über die Analyse unserer Daten kann man sehr viel über uns herausfinden. Dabei ist oft die eigentliche Information (z.B. der Inhalt einer E-Mail oder eines Fotos) gar nicht zwingend das Hauptziel von Analysten. Über die sogenannten Metadaten (wann wurde das Foto aufgenommen, wem wurde eine Nachricht geschickt etc.) kann eine ganze Menge an Wissen über eine Person oder z.B. eine Firma ermittelt werden.
In einem Vortrag auf dem Kongress des Chaos Computer Clubs 2016 (!) hat der Daten-Analyst David Kriesel sein Projekt vorgestellt. Er hat über zwei Jahre alle Artikel gesammelt und gespeichert, die auf der Internetseite des Spiegels (spiegel-online.de) veröffentlicht wurden. Er hat also (eigentlich) keine direkten Personen ausspioniert und ist auch nicht in die Tiefe der Metadaten eingedrungen. In dem Vortrag zeigt er sehr anschaulich, was er dennoch mit den gewonnenen Daten alles an Aussagen und z.T. Vermutungen äußern kann.
Der Analyst hat z.B. herausgefunden, wer in welchem Fachgebiet (Resort) arbeitet, auch wenn die Personen gar nicht mehr im Unternehmen gelistet sind. Zudem konnte er Vermutungen anstellen, wer wann im Urlaub oder ggf. sogar länger krank war. Auch die Anzahl der Artikel, also eigentlich wie aktiv ein Redakteur ist, konnte er analysieren.
Die Datengrundlage war und ist für alle frei zugänglich…